2010:
„PostEurop und der Weltpostverein haben ein Abkommen über ein mehrjähriges integriertes Projekt zur Verbesserung der Qualität des Postaustauschs unterzeichnet.
Szebeny Botond, Generalsekretär von PostEurop, und Edouard Dayan, Generaldirektor des Weltpostvereins, haben die Sitzung des Rates für Postbetrieb unterbrochen, um eine Vereinbarung über ein mehrjähriges integriertes Projekt zur Verbesserung der Qualität des Postaustauschs in den Ländern Osteuropas zu unterzeichnen.

„Dieses Projekt fügt sich nahtlos in die Umsetzung des Postentwicklungsplans der UPU für die Region Europa und GUS 2009-2012 ein, indem es das Fachwissen der UPU und das regionale Know-how von PostEurop zusammenführt“, sagte Botond, der einem eingeschränkten Verband von 48 europäischen Postunternehmen vorsteht.
Das gemeinsame Projekt, das auf der PostEurop-eigenen Methodik basiert, wird technische und logistische Unterstützung bei der Einführung moderner Technologien, Qualitätsbewertungssysteme und Tools zur Verbesserung der Servicequalität leisten.
„Wir werden unsere Experten in die begünstigten Länder in Südosteuropa und auf dem Balkan schicken, um das in den westeuropäischen Ländern erworbene Wissen weiterzugeben“, fügte Herr Botond hinzu.
Dieser Teil Europas wird von den Tests zur Servicequalität gut abgedeckt, insbesondere von den kontinuierlichen Tests der UPU. Dank einer gemeinsamen Initiative von UPU und PostEurop, der so genannten „European Matrix“, stieg die Zahl der getesteten Verbindungen 2008 auf 136. Leider sind einige der Ergebnisse nach wie vor unbefriedigend (weniger als 50 %). Eines der Ziele dieses regionalen Projekts ist es, eine 80-prozentige Übereinstimmung mit dem weltweiten End-to-End-Zustellungsstandard J+5 der UPU für internationale Briefpostsendungen zu erreichen.
Diese Vereinbarung ist ein weiterer Meilenstein in der sehr engen Zusammenarbeit zwischen der UPU und PostEurop – unter anderem haben die beiden Organisationen eng an einer Bestandsaufnahme der Treibhausgasemissionen des Postsektors gearbeitet. Nun können sie der Liste ihrer gemeinsamen Errungenschaften die Qualität des Postaustauschs hinzufügen.“
https://www.upu.int/en/News/2010/4/PostEurop-and-UPU-invest-in-quality-of-service
„Wenn sich die Staats- und Regierungschefs der Welt in New York City versammeln, um darüber zu diskutieren, wie die Agenda der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung durch den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) vorangetrieben werden kann, spielen auch die Postunternehmen eine wichtige Rolle.
Die UPU wird ebenfalls anwesend sein, um die wachsende Rolle der Postdienste bei der Bereitstellung innovativer, integrierter und inklusiver elektronischer Dienstleistungen zu unterstreichen.
…
Nachhaltige Entwicklung durch den Einsatz von IKT wurde von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon in einer Rede in diesem Jahr in Seoul, Korea, hervorgehoben. „Ich fordere mehr als Konnektivität“, sagte er. „Wir brauchen soziale Netzwerke, die für die soziale Integration arbeiten.“ In der Tat sind die WSIS-Aktionslinien, die die Vision einer Informationsgesellschaft in konkrete Ergebnisse umsetzen sollen, eng mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN verbunden. Diese 17 Ziele, zu denen auch die Beseitigung der Armut und der Kampf gegen den Klimawandel gehören, wurden im September von der Generalversammlung verabschiedet. Zum Beispiel kann eine erhöhte Internetanbindung die Armut durch bessere Transparenz und Effizienz in der Regierung und durch die Förderung der Schaffung von Arbeitsplätzen im privaten Sektor reduzieren, so ein WSIS-SDG-Matrix-Dokument.“
https://www.upu.int/en/News/2015/12/Postal-tech-supports-UN-development-agenda
Was ist das “WSIS-SDG-Matrix-Dokument“ ?
„WSIS ist ein einzigartiger zweistufiger UN-Gipfel, der initiiert wurde, um eine sich entwickelnde Multi-Stakeholder-Plattform zu schaffen, die darauf abzielt, die durch IKT aufgeworfenen Fragen durch einen strukturierten und inklusiven Ansatz auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene anzugehen. Das Ziel des WSIS ist es, eine gemeinsame Vision, einen gemeinsamen Wunsch und ein gemeinsames Engagement zu erreichen, um eine auf den Menschen ausgerichtete, inklusive und entwicklungsorientierte Informationsgesellschaft zu schaffen, in der jeder Informationen erstellen, abrufen, nutzen und teilen kann.
Die Umsetzung der 2030-Agenda zu unterstützen. IKT werden in den SDGs als Zielvorgaben für Bildung, Geschlechtergleichstellung, Infrastruktur (universeller und erschwinglicher Zugang zum Internet) und im Umsetzungsziel als übergreifendes Instrument identifiziert, das für die Erreichung aller SDGs genutzt werden soll. Die effektive Umsetzung der WSIS-Aktionslinien kann helfen, die Erreichung der SDGs zu beschleunigen. Zu diesem Zweck zeigt die WSIS-SDGs-Matrix, die von den UN Action Line Facilitators entwickelt wurde, deutlich die Verbindung zwischen jeder Action Line und den 17 SDGs und liefert eine Begründung für jede.
Beim WSIS-Forum 2015 koordinierte die ITU die WSIS Action Lines und die SDG-Matrix mit den UN Action Line Facilitators. Dabei handelt es sich um ein neues Instrument, das von einer Reihe von Organisationen der Vereinten Nationen auf der Grundlage ihrer Expertise und ihres Mandats entwickelt wurde, um darzustellen, wie IKTs zur Umsetzung der neuen SDGs beitragen können. Die Matrix dient als einfache Referenz für Stakeholder, die an der Gestaltung der Zukunft sowohl der SDGs als auch der WSIS-Prozesse nach 2015 und der 2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung beteiligt sind.“
http://www.itu.int/net4/wsis/sdg/
Ein Flyer: http://www.itu.int/net4/wsis/sdg/Content/Documents/wsis-sdg_matrix_flyer.pdf

Die UPU ist ein Gründungspartner der UN-Initiative eTrade-for-all. Sie wurde im Juli 2016 ins Leben gerufen und ist eine gemeinsame Anstrengung, um die Zusammenarbeit, Transparenz und Effizienz der Hilfe im Bereich des inklusiven elektronischen Handels zu verbessern.
„eTrade-for-all ist eine bahnbrechende Anstrengung, die auf sektorübergreifenden Synergien aufbaut, um die Herausforderungen anzugehen, mit denen viele LDCs bei ihren Bemühungen, vollständig in die E-Commerce-Wertschöpfungskette einbezogen zu werden, konfrontiert sind. Die Plattform schafft Möglichkeiten für die UPU und andere, die in dynamischer Partnerschaft zusammenarbeiten, um weit mehr zu erreichen, als sie es alleine könnten. Ob bei der Zustellung auf der letzten Meile, bei digitalen Zahlungen, virtuellen Marktplätzen oder bei der Handelserleichterung – der Beitrag des Postnetzwerks ist entscheidend, um die Umsetzung der Agenda von eTrade for all voranzutreiben.“ – Herr Bishar Hussein, Generaldirektor der UPU
Mit vereinten Kräften zur eTrade-Bereitschaft
Die UPU leistet einen regelmässigen Beitrag zum Rapid eTrade Readiness Assessment Programme. Dank der gemeinsamen Anstrengungen der eTrade for all-Partner und Geber liefert das Programm Bewertungen des nationalen E-Commerce-Ökosystems, die in eine kohärente Analyse und Empfehlungen in Form einer Aktionsmatrix münden, die sich auf die 7 wichtigsten eTrade for all-Politikbereiche konzentriert.
Weitere Details zu den Bewertungsberichten finden Sie hier: https://etradeforall.org/

Auch interessant, wer alles als Partner aufgeführt wird, ja sogar als Gründungsmitglied fungiert:

Und da sehen wir neben der estnischen Regierung auch die UPU, die Weltbank, das World Economic Forum (WEF) und andere.
Worum geht es also genau?
Das große Ganze ist ja nicht nur der Brief. Sondern die Logistik auf dieser Welt.
Handelsgüter.
Pakete.
Postsendungen.
E-Mails.
Geldverkehr.
Telekommunikation.

Zum Thema: „elektronische Vorabdaten“ (EAD)
Ab Januar 2021 wird nun die Übermittlung des EAD für die Post erforderlich sein, um Sendungen rund um die Welt hin und her zu schicken. Das System wurde ursprünglich geschaffen, um Bedrohungen für die Flugsicherheit zu erkennen. Nun wurde es laut UPU Security Programme Manager Dawn Wilkes um viele Schritte weiter entwickelt.
„Die Zollbehörden am Zielort erkennen, dass sie diese Daten für Steuerzwecke, für Statistiken und zum Auffinden von Waffen, Drogen und Pharmazeutika nutzen können, die dort nicht hingehören“, sagte sie.
Viele Stellen arbeiten bereits mit dem EAD. „Unser Hauptziel ist es, sicherzustellen, dass jeder in den Mitgliedsländern – einschließlich der benannten Betreiber, der Zollbehörden und der nationalen Behörden – weiß, wie man die Lieferkette sicher gestaltet“…

In Deutschland setzt man nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen auf die „Sendungsverfolgung“
Post führte letzte Woche die erste Briefmarke mit Matrixcode ein.
Was erfahren dagegen wir?
»Digitaler Wandel: Die Briefmarke wird digital«: Das steht auf einer neuen 80-Cent-Briefmarke, die am 4. Februar erscheint. Das blaue Gesicht darauf steht für das Thema künstliche Intelligenz, noch auffälliger ist aber der sogenannte Matrixcode auf der rechten Seite der Marke. Er soll dafür sorgen, dass der digitale Wandel nun auch beim Postversand ankommt – indem der Weg eines Briefs ein Stück weit nachverfolgbar wird (…) Ab sofort ließe sich in der App Post & DHL erfahren, wann ein Brief mit einer solchen Marke »im Briefzentrum in der Abgangsregion bearbeitet wurde und wann er in der Zielregion angekommen ist«.
In einem Kurzvideo, das das Konzept erklärt, sagt Meyer, als Kunde könne man so sehen, »wie schnell wir Ihren Brief transportieren«. Die Post spricht auf ihrer Website von einer »Basis-Sendungsverfolgung“(…)Die Fälschungen und die Wiederverwendung des Postwertzeichens sind nach Darstellung der Post »ein massiv wachsendes Problem«. Da die Matrixcode-Marken künftig auch digital entwertet werden, ist eine Mehrfachnutzung ausgeschlossen.“
Na, das leuchtet ja auch jedem ein.
Das Motiv der ersten Marke mit Matrixcode trägt den Namen „Digitaler Wandel“ und thematisiert die immer umfassendere Digitalisierung im Postbereich. Im Laufe dieses Jahres werden noch weitere Briefmarken mit einem solchen Code folgen. Ab 2022 planen das Bundesministerium der Finanzen und die Deutsche Post, alle Marken mit einem Matrixcode auszustatten.
Deutlicher kann der Übergang vom Analogen zum Digitalen nicht dargestellt werden.
Und nein, es geht nicht nur um die illegale Wiederverwendung nicht abgestempelter Marken.

Dann halten uns die GreatReseter auch noch für ganz bescheuert, indem sie argumentieren:
„Zudem gibt es Kriminelle, die die bisher schwarze Tinte von den Marken waschen und die Postwertzeichen illegal verkaufen.“
Es ist zum Kringeln.
„Gestempelt werden die neuen Marken, die etwas größer sind als ihre Vorgänger, künftig mit blauer Tinte. Dadurch sollen die Empfänger den Matrixcode nach Erhalt des Briefes noch scannen können, um Infos über Sendungsweg und Motiv zu bekommen.“
Ich habe heute einen solchen Brief mit neuartigen blauen Stempelabschlägen bekommen.
Seht hier:

Der Stempel wurde faktisch nicht einmal ordentlich lesbar angebracht, sondern einfach “rüber geschüttet“.
Seit Jahrzehnten besteht in Deutschland genau das Problem, dass Abstempelungen wie lästiges Beiwerk betrachtet wird.
Aber Postmanager Meyer preist die neuen Marken als „attraktive Sammlerstücke, die nun die Verbindung der Briefmarke mit dem digitalen Zeitalter dokumentieren“. Jeder Matrixcode sei verschieden, dadurch werde jede Briefmarke zum Unikat.
Ich will es eigentlich gar nicht weiter recherchieren…
Und doch sprangen mir die nahe beieinander liegenden Designverwendungen auf den (Unter-)Webseiten der UPU und des WEF schon gleich ins Auge.
Und siehe da, wer sponsort die schöne neue Welt?

Beschlossen wurde das ganze Prozedere bereits 2017. Deswegen muss es auch keinen verwundern, warum die Schubladen mit den Maßnahmen bereits gefüllt waren und jetzt nur noch geöffnet und umgesetzt werden brauchen…
Die beschlossene Neuauflage der Nachhaltigkeitsstrategie ist die umfassendste Weiterentwicklung der Strategie seit ihrer erstmaligen Auflage 2002.
Nicht mal ein Jahr nach… (na du weißt schon was).
https://www.bmz.de/de/themen/2030_agenda/index.html
Aber im Sandwichverfahren lullen uns die Kontrolleure der Macht weiter ein:
„Die neuen Postwertzeichen mit Matrixcode bleiben auch zukünftig attraktive Sammlerstücke, die nun die Verbindung der Briefmarke mit dem digitalen Zeitalter dokumentieren – eine Bereicherung für jeden Briefmarkensammler, zumal der Matrixcode jede Marke zu einem Unikat macht und den Zugang zu weiterführenden Informationen zur Marke und dem jeweiligen Motiv ermöglicht.“

„Herausgeber der Briefmarken ist das Bundesfinanzministerium. Die Deutsche Post DHL ist der Lizenznehmer, der die Marken verkauft. Der ehemalige Staatsmonopolist ist Marktführer in Deutschland, im Briefgeschäft hat sie einen Umsatzanteil von etwa 85 Prozent.
Die Wettbewerber – darunter die Pin AG und die Postcon – haben sich auf Sendungen von Firmen und Behörden fokussiert.
Die Post bringt ihr Briefgeschäft schon seit längerem etwas auf Digitalkurs. So kam 2020 eine neue Version der mobilen Briefmarke heraus. Hierbei kriegt der Verbraucher per App einen Zahlencode, den er mit einem Stift auf den Brief schreiben muss – diesen Code scannt die Post später und erkennt den Brief als frankiert.
Dadurch spart sich der Verbraucher den Gang in die Filiale, um Marken zu kaufen und auch das Ausdrucken von Online-Briefmarken. (dpa/er)“
…
Die „Nachverfolgbarkeit“ von Postsendungen (jedweder Art) ist also eine globale Sache. Deutschland fügt sich eben nur den Zurechtweisungen. Um nichts anderes geht es hier.
Alles hängt miteinander zusammen, alles ist Teil des Systems. Die Macht des Weltpostvereines kann nicht hoch genug betont werden. Verwalten Sie im Grunde tiefenstaatlich (und ungewählt) alles transportable von Bits & Bytes bis hin zu Handelscontainern.
…
Und in mitten derer befindet sich die große Welt der abgebildeten Kunst auf einem kleinen gezähnten Papierzettel, welcher die Bürde eines Stempels, eines Briefkastens von der Innenseite, Flugzeugstarts und Landungen, Wettereinflüsse und sonstige Strapazen erdulden muss. Es ist ihre Bestimmung.
Es ist ihr Leben.

Und das Postgeheimnis ist unseres.