Jacques Attali, Berater von François Mitterrand (ehemaliger Präsident der Französischen Republik) und Präsident der „Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung“, trat am „WEF 2000“ in Davos zusammen mit dem «EUTHANASIE»-Philosophen Peter Singer auf.
Seine sich seit April im Netz tummelnden vermeintlichen “Bevölkerungsreduktions-Zitate“ … waren allerdings eine Art „inspirierte“ Wiedergabe. Die Faktenchecker der Kabale stürzten sich wie nach einer Woche Fastenzeit auf den Braten. Beim Tiefenstaat-Akteur „YouTube“ wurden entsprechende Beiträge gelöscht, auf „Facebook“ gesperrt. (Der Interpretationstext kommt etwas weiter unten.)
Korrekt sei zum Beispiel folgende Wiedergabe:
„Sobald er das Alter von 60-65 Jahren überschreitet, lebt der Mensch länger als seine Fähigkeit zu produzieren und dann kostet er die Gesellschaft eine Menge Geld. […] In der Tat, aus gesellschaftlicher Sicht ist es vorzuziehen, dass die menschliche Maschine eher plötzlich stoppt, als dass man einem fortschreitenden Verfall entgegensehen muss. […] Euthanasie wird auf jeden Fall eines der wichtigsten Instrumente für die Zukunft der Gesellschaften. In der Logik des Sozialismus – um damit zu beginnen – muss das Problem wie folgt dargestellt werden: Die kollektivistische Logik ist Freiheit. Grundfreiheit ist der Selbstmord. Demzufolge ist das Recht auf Selbstmord entweder direkt oder indirekt ein absoluter Wert in solch einer Gesellschaft.“
Quelle: Jaques Attali (1981): La médecine en accusation. In: Salomon, Michel (1981)(Hg.): L’avenir de la vie. Paris: Éditions Seghers, S. 273f.,… gefunden bei: https://naturrecht.ch/jacques-attali-euthanasie-als-eines-der-wichtigsten-instrumente-fuer-die-zukunft-der-gesellschaften/

Als Fake muss jedoch diese „freie Interpretation“ gelten:
“In Zukunft werden wir einen Weg finden müssen, die Bevölkerung zu reduzieren. Wir fangen mit den Alten an, denn sobald der Mensch das Alter von 60-65 Jahren überschreitet, lebt er länger, als er produziert, und das kostet die Gesellschaft eine Menge. Dann die Schwachen, dann die Nutzlosen, die nichts zur Gesellschaft beitragen, denn es wird immer mehr von ihnen geben, und schließlich die Dummen. Euthanasie, die auf diese Gruppen abzielt; Euthanasie wird ein wesentliches Instrument unserer zukünftigen Gesellschaften sein müssen, in allen Fällen.
Natürlich werden wir nicht in der Lage sein, Menschen hinzurichten oder Lager zu errichten. Wir werden sie los, indem wir sie glauben machen, dass es zu ihrem eigenen Besten ist. Die Überbevölkerung, und meist nutzlos, ist etwas, das wirtschaftlich zu kostspielig ist. Auch gesellschaftlich ist es viel besser, wenn die menschliche Maschine abrupt zum Stillstand kommt, als wenn sie sich allmählich verschlechtert.
Wir werden auch nicht in der Lage sein, Millionen und Abermillionen von Menschen auf ihre Intelligenz zu testen, darauf können Sie wetten! Wir werden etwas finden oder verursachen, eine Pandemie, die auf bestimmte Menschen abzielt, eine echte Wirtschaftskrise oder nicht, ein Virus, das die Alten oder die Dicken befällt, es spielt keine Rolle, die Schwachen werden ihm erliegen, die Ängstlichen und Dummen werden daran glauben und sich behandeln lassen. Wir werden dafür gesorgt haben, dass die Behandlung vorgesehen ist, eine Behandlung, die die Lösung sein wird. Die Selektion der Dummen erledigt sich dann von selbst: Sie gehen von selbst zur Schlachtbank.“
Quelle: https://etouffoir.blogspot.com/2021/04/jacques-attali-lavenir-de-la-vie-1981.html
Was daran auffällt, ist tatsächlich, dass das Zitat sinngemäß genau die Haltung heutiger Impfkritiker zu bestätigen scheint, einschließlich der Vorstellung der dummen Schlafschafe, die freiwillig zur Schlachtbank laufen – und das 1981?
„Der immer wieder rezitierte Text stammte jedoch nicht von Jacques Attali, wurde aber von seinem Buch „Die Zukunft des Lebens“ durch den Autor der Webseite „inspiriert“.

Die nachfolgenden (!) Sätze sind allerdings Zitate aus dem Buch „Die Zukunft des Lebens“ mit der jeweiligen Angabe der Seite.
„Die Jacques Attali (J.A.) zugeschriebenen Zitate über das Ausnutzen einer Pandemie zur Bevölkerungsreduktion gehen seit April viral und sind heute auch in Ihrem Kanal, aber in der Form falsch.
Michel Salomon diskutiert in seinem Buch u.a. mit J.A. über dessen Buch aus dem Jahr 1979 „L’ordre cannibale: Vie et mort de la médecine“ (Die Kannibalistische Ordnung: Leben und Sterben der Medizin). Und da spricht J.A. tatsächlich auch über Euthanasie : „Euthanasie wird eines der grundlegenden Instrumente künftiger Gesellschaften sein. [Attalis] Sozialistische Logik basiert auf Freiheit und die Ausübung der grundlegendsten Freiheit ist der Selbstmord.“ – es fehlt, soweit der Publizist Gerhard Wisnewski das Buch überflogen hat, der Bezug zur Bevölkerungskontrolle. Das Original-Buch selbst ist sonderbarerweise nirgendwo erhältlich.
Der Original-Buchtitel lautet „Une brève histoire de l’avenir“. Darin erscheint J.A. tatsächlich als Verfechter des Bevölkerungsaustauschs in Europa, weil sonst die alternde Bevölkerung die Wirtschaftskraft nicht mehr erhalten kann:
„Pour maintenir le ratio actuel d’actifs par retraité, il faudrait alors accepter d’augmenter soit les impôts, soit la natalité, soit l’immigration.“ (Um das derzeitige Verhältnis von Erwerbstätigen zu Rentnern aufrechtzuerhalten, müssten wir uns entweder auf eine Erhöhung der Steuern, der Geburtenrate oder der Zuwanderung einigen.)
Und auch sonst vertritt er die recht kranke eugenische Vorstellungen, dass Maschinen die Reproduktion übernehmen sollten: „Dans l’hyperempire, l’Ordre marchand ira jusqu’à dissocier reproduction et sexualité : la sexualité sera le règne du plaisir, la reproduction celui des machines.“ (Im Hyperimperium wird die Marktordnung so weit gehen, Reproduktion und Sexualität zu trennen: Sexualität wird die Herrschaft der Lust sein, Reproduktion die der Maschinen.)
Seite 265: “Die Produktion von Verbrauchern und deren Unterhalt ist teuer, sogar teurer als die Produktion von Waren selbst.“
Einige Auszüge mit Seitenangaben habe ich übersetzt mit Deepl aus: “Die Zukunft des Lebens“
Seite 269: “Die Medizin ist heute in gewisser Weise nicht mehr in der Lage, alle Krankheiten zu heilen, weil die Kosten zu hoch werden.“
Seite 272: „Ich glaube eher an einen impliziten Totalitarismus mit einem unsichtbaren und dezentralen Großen Bruder. Diese Maschinen zur Überwachung unserer Gesundheit, die wir zu unserem eigenen Wohl haben könnten, werden uns zu unserem eigenen Wohl versklaven.“
Seite 274: „Wir könnten also die Idee der Verlängerung der Lebenserwartung unter der Bedingung akzeptieren, dass wir die Alten zahlungsfähig machen und damit einen Markt schaffen.“
Seite 276: “…elektronische Mittel werden es ermöglichen, das Normale genau zu definieren und das soziale Verhalten zu quantifizieren. …“
Seite 276: „Es besteht bereits ein gewisser bewusster und unbewusster Wunsch, sich so weit wie möglich den gesellschaftlichen Normen anzupassen.“
Seite 276 : „Es ist durchaus möglich, sich vorzustellen, dass die Familie oder die Frau nur ein Produktionsmittel für ein bestimmtes Objekt, das Kind, ist… Wenn auf der ökonomischen Ebene das Kind eine Ware wie jede andere ist, betrachtet es die Gesellschaft auch als solche, aber aus sozialen Gründen.“
Seite 278 : „Der Arzt, den wir kennen, wird verschwinden, um einer neuen sozialen Kategorie Platz zu machen, die von der Prothesenindustrie lebt.“
Seite 279 : „Die Menschen werden sich anpassen, um den Kriterien der Normalität zu entsprechen; Prävention wird nicht mehr zwanghaft sein, weil sie von den Menschen gewollt sein wird.“
Wir reden hier von einem lang geplanten Szenario, dass genau jetzt, (nach langer Planung, Aussaat, Vorbereitung der Bevölkerung) auf seine Ernte seitens der Verschwörungspraktiker besteht. Alles verlässt irgend wann einmal das Stadium der Theorie und wird zur Praxis. Die Einheit und der Kampf der Widersprüche soll elitär gelenkt sein.
Hauptsache die selben Mächtigen von heute sind auch die von morgen.
Titelbild: David Snowden